Gesellschaft

20 Jahre nach dem Brandanschlag in Solingen: Wie Rechte auf Facebook Meinung machen

Quelle: Wikipedia

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mir Ungemach hier in mein Blog hole. Es ist mir unerträglich, was sich in einer Facebookgruppe im Zuge der Gedenkfeiern zum 20. Jahrestag des Brandanschlages in Solingen gerade abspielt. Ja, ich weiß, Diskussionen auf  Facebook beachtet man am besten gar nicht. Doch es fällt schwer zu akzeptieren, wie sich dort in einer ehemals unpolitischen Gruppe rechtes Gedankengut breit macht. Vor allem, wenn man in der Stadt geboren ist und die Geschehnisse rund um den Brandanschlag miterlebt hat.

Wer unbedingt in die Facebookgruppe reinschauen möchte, kann das hier tun. Exemplarisch sind dieser und dieser Post samt Kommentaren.  Mir schien die Diskussion von Anfang an recht gezielt initiiert zu sein. Daraufhin habe ich mal recherchiert. Nimmt man Quellen wie das Netz-gegen-Nazis oder diesen älteren Artikel aus dem Handelsblatt und hier einem älteren aber sehr aufschlussreichen Blogpost, dann scheint der gesamte Diskussionsverlauf tatsächlich aus einem Leitfaden rechter Parteien und Organisationen entsprungen.

Opfer werden zu Tätern gemacht

Alle Elemente wie Rechte heute in sozialen Netzwerken agieren, sind in Hülle und Fülle vertreten. Man gibt sich als konservativer Biedermann, Querdenker oder ganz normaler Bürger, der auch mal was sagen will. Natürlich ist man kein Nazi und auch kein Rassist, haut dann aber hübsch verpackt die üblichen Parolen raus. Verweist auf die hohe Ausländerkriminalität, die Regierung/Staat, die nichts tun, etc. und stilisiert sich selber als Opfer. Dabei hat man alles schon selber erlebt. Eigene Erfahrungen und die von Freunden sind wichtig, weil sich dagegen nur schwer argumentieren lässt.

In dem aktuellen Fall finde ich besonders perfide, wie die Opfer von damals zu Tätern stilisiert werden. Sollen Deutsch lernen, sonst gehören sie abgeschoben oder man verweist darauf, was sie schon alles vom Staat bekommen hätten und wie unmöglich sie sich benehmen würden. Außerdem ist es ja jetzt mal gut mit all dem Gedenken. Das Ganze geht sogar so weit, dass die Schuld der Täter bezweifelt und ganz offen die Frage nach einem Justizirrtum gestellt wird – natürlich nicht ohne zu suggerieren, dass die Tat keinen politischen Hintergrund hat. Jedem Gegenargument wird dann gleich mit dem Todschlagargument Meinungsfreiheit begegnet. Man darf ja als Deutscher heute nichts mehr sagen, sonst ist man ja gleich ein Nazi.

Rechte Meinung soll wieder salonfähig werden

Insgesamt geht es darum, rechte Meinungen wieder salonfähig zu machen und so langfristig Wähler und Sympathisanten abzugreifen. Ziemlich eckelhaft und abgeschmackt, aber man sollte die Rechten da nicht unterschätzen. Und Mitläufer, die die Diskussion dann in ihrem Sinne weiterführen, gibt es scheinbar auch ausreichend. Interessant auch, dass es auf einmal eine Einladung an alle zu einem Grillabend quasi als Gegenveranstaltung zu einem geplanten Sternmarsch gibt. „Alkoholische Getränke gibt es kostenlos. Man muss nur deutsche Musik mögen.“ Nachtigall ich hör dir trapsen.

Dabei bietet der Brandanschlag in Solingen einen leichten Einstieg für die Rechten und ihre Mitläufer. Wer die Tage nicht mehr so im Gedächtnis hat: In den Tagen nach dem Brandanschlag gab es in der Stadt eine massive Welle der Zerstörung. Fensterscheiben von Geschäften wurden eingeschlagen, Autos umgeworfen und in Brand gesteckt. Treiber der Unruhen waren die Grauen Wölfe, eine faschistische türkische Organisation. Der Großteil der Akteure kam von außerhalb. Die Stadt glich einem Tollhaus, in dem viele politische Gruppen ihr Süppchen kochten. (Siehe Augenzeugenberichte im Anhang) Nur wenig Beachtung fand, dass in der Mitte Ausländer und Deutsche zusammenrückten. Ich war damals selber jeden Tag auf der Straße und kann die Berichte in der Facebookgruppe, dass es zu Gewalt gegen Passanten gekommen ist, nicht bestätigen. Wenn, dann waren es Ausnahmeerscheinungen. Man hätte sonst mehr davon gehört. Auch ohne Social Media funktionierte die Kommunikation recht gut in diesen Tagen. Die Stimmung war angespannt und explosiv, aber wenn man Gesprächsbereitschaft signalisierte, konnte man mit vielen Menschen und Gruppen ins Gespräch kommen, mit denen man sonst nie in Kontakt gekommen wäre. Ich habe viele erstaunliche Gespräche geführt in diesen Tagen.

Springerstiefel waren gestern

Wie die aktuelle Situation in der Stadt ist, kann ich nicht sagen, zwar spiele ich noch Handball in Solingen, wohne aber schon zu lange in Köln, um das Tagesgeschehen intensiv verfolgen zu können. Allerdings habe ich immer noch ein paar Blogs aus der Stadt in meinem Feedreader und versuche über andere Social Media noch auf dem Laufenden zu bleiben. Wie man sieht und hört, gibt es einige Veranstaltungen und Initiativen. Auf einer ersten Großdemo gegen Rassmismus waren schon über 2.000 Menschen. Interessant finde ich auch diesen Blog der Stadt Solingen, auf dem Menschen ihre Geschichte erzählen können. Leider wird der Blog nur wenig flankiert und läuft scheinbar ein wenig ins Leere.

Worum es mir aber vor allem bei diesem Artikel ging: Zu zeigen, wie subtil Rechte versuchen, die Meinungshoheit in Social Media zu erlangen. Es sind schon längst nicht mehr die Dummbeutel mit Springerstiefeln, mit denen man es hier zu tun hat.  Irgendwo habe ich mal gelesen, dass sie auch im Netz „Nationalbefreite Zonen“ schaffen wollen. Ein Patentrezept dagegen scheint es nicht zu geben, außer Farbe zu bekennen.

Wer sich für weitere Links rund um den Brandanschlag interessiert, alles aus meinem Feedreader, was mir in den letzten Tagen untergekommen ist:

Augenzeugenberichte zu den Tagen des Brandanschlages:

Von Glumm – 20 Jahre danach: Der Brandanschlag von Solingen

von Amaot – Erinnerung an den Brandanschlag in Solingen

Das Projekt Zuhause in Solingen der Stadt Solingen:

Zuhause in Solingen

Ein einzelner Blogpost zu dieser unsäglich Facebookgruppe:

von Frau Olsen – Offene fb-Gruppen

 

19 Gedanken zu „20 Jahre nach dem Brandanschlag in Solingen: Wie Rechte auf Facebook Meinung machen

  • Ich hab lange mit mir gerungen, ob ich den Post veröffentliche…
    Vor Allem da eine der extremeren Personen anscheinend in unserer Nähe wohnt. Aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe und das ich nicht ganz allein da stehe 🙂

  • Markus NeubertNo Gravatar

    Ging mir sehr ähnlich. Ich habe auch lange überlegt, ob ich das hier schreiben soll. Tatsächlich habe ich eben noch gezögert, bevor ich auf „veröffentlichen“ gedrückt habe.

    Danke für Deinen Kommentar. Freue mich ebenfalls nicht ganz alleine dazustehen. 🙂

  • Super! Dann sind wir ja schon zu zweit und mit meinem Mann und der Handvoll anderen, die in der fb Gruppe versucht haben sachlich zu argumentieren, sind wir schon etwas mehr. Und so soll es ja auch sein 🙂

  • Daniela TobiasNo Gravatar

    Danke für dieses Statement! Subtil finde ich es allerdings schon lange nicht mehr, was in manchen Kommentarspalten abgeht. Für diejenigen, die am liebsten jeden Tag Gedenktag für ihre eigenen enttäuschten Befindlichkeiten haben möchten, gibt es die Kategorie „subtil“ aber wahrscheinlich gar nicht mehr.

  • Thomas FrohnertNo Gravatar

    Danke für diesen Artikel! ! Als einer derjenigen, die sich dem in den Gruppenthemen entgegenstellt, tut so eine Beobachtun von ausden gut und zeigt, dass man dem Treiben weiter Paroli bieten muss!!

  • GuidoNo Gravatar

    Gutes Statement!

    Ich finde die rechten Versuche schon wieder zu offensichtlich. Ich kann sie erkennen und weiß sie zu werten.

    Viel schlimmer finde ich, wie schnell sich eine ganze Traube von Nutzern auf das gleiche Pferd begibt und munter die braunen Inhalte forciert.

    Offenbar scheinen diese Propaganda-posts aus der rechten Ecke auf fruchtbaren Boden zu fallen.

    Wobei ich finde, dass auch erwähnt werden muss, dass es Ähnliches auch in der linken Ecke gibt.

    Es ist wie es immer war: Alle Extreme taugen nichts!

    Ich finde aber Du hättest Dir keinerlei Gedanken über die Veröffentlichung des posts machen müssen, gehört doch alles zur so viel beschworenen „Meinungsfreiheit“! 😉

  • ein menschen aus solingenNo Gravatar

    Danke
    gut zu wissen das es noch gesunde Menschen in solingen gibt. würde gerne wissen wie Menschen so ausländerfeindlich werden vielleicht gibt es ja eine wissenschaftliche Studie dazu
    Danke
    eine Mutter türkischer Abstammung

  • Tat gut, das hier zu lesen.

  • Michaela BryllaNo Gravatar

    Es ist eine absolute Frechheit,die Meinung anderer als „rechts“ darzustellen nur weil man anderer Meinung ist!Man kann sich wenn man solch einen Artikel verfasst nicht nur das ach so schlimme rauspicken…..Du scheinst niemanden der Schreiber persönlich zu kennen sonst würdet du nicht solchen Müll verbreiten!

  • WayneNo Gravatar

    Traurig, wenn man es nicht schafft, die (durchaus saudämlichen) Kommentare einiger Weniger in eine realistische Relation zu den knapp 4700 Mitgliedern der Gruppe zu setzen.

    Selbst wenn man von den knapp 200 Likes ausgeht die der ursprüngliche Beitrag bekommen hat – das wären dann knapp 4% der Nutzer. Da fragt man sich wieso sie nach Köln gezogen sind wo proNRW bei der Kommunalwahl 2009 weit über 5% bekommen hat. Nach Ihrem Masstab müsste Köln dann doch eine „unsägliche Stadt“ sein in der sich ganz klar die Rechtsextremen „breitmachen“.

    Eigentlich sollte einem PR-Berater klar sein wie unsäglich dumm Pauschalisierungen sind.

    Mit freundlichem Gruss,
    jemand der Mitglied in dieser Gruppe ist und definitiv nicht rechtsradikal oder „unsäglich“ ist

  • Christian VillaNo Gravatar

    Danke! Dein Blogpost bringt es auf den Punkt! Ich habe die beschriebenen Posts auf FB ebenfalls mit großer Sorge verfolgt…

  • Bettina MüllerNo Gravatar

    Danke!
    Ich habe dieser Gruppe angehört, als sie noch vornehmlich Ansichten und Dönekes veröffentlicht hat.
    Ich finde viele Beiträge der Gruppe anstößig und bin dankbar für diesen Blogbeitrag!
    Ich habe mittlerweile die Gruppe verlassen und einen Abschiedspost veröffentlicht.
    Das hat mal aufschlussreiche Kommentare verursacht.

    Also, vielen Dank!

  • Bernd SchmitzNo Gravatar

    Diese Nachricht ging eigentlich in dem hier besagtem Forum oder eher Facebook Gruppe an Thomas Frohnert der sich hier ebenso zu Worte meldet. Diese Gruppe wurde einst gegründet damit sich Solinger einfach nur unterhalten können. Die Emotionen sind hoch gekocht aufgrund des 20sten Jahrestages. Nichts weiter. Das Ganze hat nichts mit Rechts zu tun. meiner Meinung nach eher genau das Gegenteil. Warum ich so denke kann man nun hier nachlesen. Dies ist auch zu finden in der FB Gruppe. Ebenso der gleichen Meinung wie viele dort schlossen sich Ausländer an. Ich glaube nicht das diese Ausländer zu einem rechten Netzwerk gehören. Ich befrage auch sehr oft insbesondere Ausländische Mitbürger nach diesem Thema und die meisten denken ähnlich oder gleich wie viele aus dieser Gruppe. Es ist keine „rechte“ Gruppe. Vielleicht ist der ein oder andere rechts Denkende dort anwesend. Dies kann ich nicht beurteilen da ich die meisten dort nicht persönlich kenne. Den Rest entnehmt bitte meinem Statement welches ich hier abgebe und auch dort abgegeben habe:

    Ich bin auf einer komplett anderen Ebene als alle anderen hier. ich frage mich warum ein derartiges vorsintflutliches Denken noch existiert. By the way. Wenn ein Afrikaner seinen Kollegen Nigger nennt ist es ok. macht es ein Deutscher so ist er Rechts. Was ist das für ein verrücktes Denken? Wenn wir doch keine Unterschiede machen wollen und für Gleichberechtigung und Integration ist, wieso darf dann nicht jeder dieses Wort gebrauchen ohne das ihn ein Ruf angehaftet wird? Sagt ein Türke zum anderen „Ey Kanacke“ ist das ok. Sagt es ein Deutscher ist er rechts. Warum? Ergibt das irgendeinen Sinn? Wenn Frau Genc nun Deutsche wäre was sie ja auch eingetragener Weise ist, warum akzeptiert man sie nicht als Deutsche? Spricht wenn jemand über sie schimpft wie kann er dann Rechts sein? Sie ist Deutsche. Wenn nun jemand zu einem sagt er wäre rechts weil er Frau Genc beschimpft, dann stimmt mit dieser Person was nicht. Denn wenn ein Deutscher eine Deutsche beschimpft, wie kann er denn dann bitte Rechts sein? Also hat die Person die den rechten Ruf anhaften will doch nicht akzeptiert das Frau Genc Deutsche ist. Er sieht sie als Türkin an. geht dies dann nicht viel eher in die rechte Denkweise? Die Leute die schimpfen haben sie als „normalen“ Menschen akzeptiert und wird dann von jemanden der es nicht kapiert hat als Rechts dahin gestellt weil diese Person noch Rassenunterschiede macht. wenn ein Deutscher mit einem Deutschen so spricht dann wird kein Rechtsradikalismus vorgeworfen. Würde doch gar keinen Sinn ergeben. Meine Frage an alle die diese Meinungen als „Rechts“ interpretieren wäre an der Stelle doch als was diese Frau Genc eigentlich sehen? Akzeptieren diese nicht die deutsche Staatsbürgerschaft von Frau Genc? Warum nicht? Da stimmt doch dann was nicht. Einem Deutschen gegenüber darf man ja auch seine offene Meinung kund tun.

    Was mir aufgefallen ist Thomas Frohnert wäre, das du sehr oft Menschen die über Frau Genc schlecht reden als Rechts titulierst. Möchtest du Frau Genc nicht als Deutsche akzeptieren? ist sie in deinen Augen trotz deutscher Staatsbürgerschaft weiterhin eine Ausländerin? Wenn dem nicht so sein sollte wie kann man jemanden der seine Meinung kritisch ihr gegenüber äußert denn dann Rechts sein?

  • Markus NeubertNo Gravatar

    Leider war ich den ganzen Tag unterwegs. Deshalb erst jetzt ein Dankschön an die vielen netten und aufmunternden Kommentare. Alles andere lasse ich so unkommentiert stehen. Mag sich jeder selbst sein Urteil bilden und den Schuh anziehen, von dem er meint, dass er passt.

  • @Bernd Schmitz

    Lieber Herr Schmitz,

    Sie werfen da, ob bewusst oder unbewusst kann ich nicht beurteilen, einiges durcheinander. Ihre Argumentation hinkt gewaltig.

    Frau und Familie Genc wird nicht in ihrer Person als Türkin beschimpft, aber auch nicht als Deutsche und auch nicht als Mensch. Es geht auch nicht darum, dass ein Mensch einen Menschen beschimpft, sie werfen mit dieser Argumentation Nebelkerzen in die Diskussion.

    Es geht vielmehr um die Ethnie migrierter Mitbürger, an der man sich austobt und die in unserem Land von zu vielen Menschen nicht geduldet wird. Ihr Argumentation soll doch dieser völkischen Meinung einiger minderbemittelter nur eine Legitimation verleihen. Sie missbrauchen dazu das Totschlagargument der Meinungsfreiheit, das finde ich unerträglich.

  • Andreas SchäferNo Gravatar

    Ich war selbst erschrocken, welche Meinungen da auf Facebook kundgetan wurden. Die Opfer werden zu Tätern gemacht und verunglimpft. Die schlimmsten Gerüchte über Familie Genc werden weiter kolportiert. Wenn sich nun einige der entsprechenden Kommentatoren/innen zu unrecht als „Rechts“ gebranntmarkt sehen, sollten sie sich mal daran erinnern, dass vor achtzig Jahren genaus solche Auffassungen dazu geführt haben, dass die (alten) Nazis ihren Feldzug gegen Juden führen konnten. Auch damals haben etliche „Gutbürgeliche“, klammheimliche Freude genossen, dass es da schon die richtigen erwischen würde! Alles große Unrecht fängt mal klein im Kopf an.

  • Bernd SchmitzNo Gravatar

    Hallo Herr Hausen

    Ich weiß auch nicht wie Sie darauf kommen besser zu wissen als ich selbst worum es mir geht. Meiner Meinung nach kann ich dies viel besser beurteilen als jeder andere der nicht in meinem Kopf wohnt. Und da ich mir im klaren bin das niemand darin wohnt, weiß ich nicht woher Sie die Informationen haben worum es überhaupt geht bei dem von mir angesprochenem Thema im Rückblick auf die Unterhaltungen die ich dort geführt habe.

    Ich habe nicht mitbekommen das die Ethnie der migrierten Mitbürger in den Schmutz gezogen wurden. Ich habe nichts wegen deren Kultur, Religion oder Kleidungsstiel kommentiert. Daher habe ich auch keine Ahnung worüber Sie da schreiben.

    Mir geht es genau darum was ich geschrieben habe. Die Menschen die einen als Rechts bezeichnen weil man seine Meinung äußert und nur weil die kritisierte Person ausländischer Herkunft ist mit dem Finger auf einen zeigen, sind in meinen Augen die Leute, die nicht verstanden haben das man die ausländischen Mitbürger nicht als was anderes behandeln sollte als sie in Wirklichkeit sind. Menschen. Diese Leute machen einen Unterschied zwischen Deutsch und Ausländer. Diese Leute schüren das rassistische Denken. Das ist meine Meinung. Und es ist in dieser Gruppe und während der Unterhaltung mehrfach geschehen. Da schreibt jemand „Ich finde es sehr schlecht das Frau Genc noch kein Deutsch spricht nach 20 Jahren Aufenthalt hier. Eigentlich müsste man da doch eine Reglung für finden das so was nicht passieren kann“ schon wurde er als Rechts dahin gestellt. Was ist das für ein Schwachsinn? Mal davon ab ich weiß nichts über ihre Deutschkenntnisse und kann von daher keinerlei Urteil darüber bilden.

    Ich behandele jeden Ausländer genau so wie ich auch jeden Deutschen behandeln würde. Ich mache da keine Unterschiede. Und ich werde da gewiss auch nicht mit Anfangen. Wenn mich ein ausländischer Mitbürger schlecht behandelt hat dann äußere ich dies genau so als wenn es ein deutscher Mitbürger wäre und kritisiere selbigen auch ganz normal wie ich es bei einem Deutschen auch tun würde.

    Noch schlimmer hier in Deutschland ist, das auch noch Unterschiede bei den ausländischen Mitbürgern gemacht werden je nachdem woher selbige kommen. Während ein türkischer Mitbürger vom ersten Tag an Ansprüche auf Leistungen vom Amt hat, bekommt ein schwedischer Mitbürger nicht die Bohne. Ja was ist das denn? Ist der Schwede weniger Wert als der Türke? DAS ist Deutschland! Ekelhaft!

    Und so leid mir das auch tut da kann man mich für Verurteilen wie man will. Bei mir ist und bleibt ein Mensch nun mal ein Mensch und die Herkunft ist mir dabei vollkommen Schnurtz. Ich rede mit jedem so wie ich denke das es richtig ist. Die Vergangenheit so wie der 2. Weltkrieg und die Nazis und weiß nicht was noch interessiert mich nicht im geringsten. Ich habe da nichts mit zu tun und lasse mir davon meine Meinungsfreiheit nicht einschränken nur weil es Menschen gibt die von dem Vergangenheitstrip nicht runter kommen.

    Und meine Fragen bezüglich des Themas kann auch niemand beantworten. Das finde ich viel eigenartiger. Niemand geht drauf ein sondern es wird nur kritisiert. Aber ich möchte eine Antwort haben. Warum ist niemand im Stande mir dazu eine zu liefern? Gibt es keine? Warum muss ich als Deutscher in Deutschland einen Ausländer anders behandeln als einen Deutschen? Ich würde um eine Erklärung bitten. Wenn ich zu nem Deutschen sage der ist n hohler Kartoffelfresser meckert keiner. Wenn ich zu einem Türke sage der ist n hohler Dönerfresse dann wird ich als Rechts dargestellt. Erkläre mir dies bitte jemand. Ich dachte wir sind alle gleich.

  • megustaNo Gravatar

    Warum ist hier eigentlich alles in Schwarz Weiß Rot gehalten? Hat das was mit den Reichsfarben zu tun?

  • Markus NeubertNo Gravatar

    Nachdem nun seit gestern kein neuer Kommentar hinzugekommen ist, denke ich, ist es ein guter Zeirpunkt, um die Diskussion unter diesem Artikel zu schließen. Sollte sich jemand gewundert haben, warum ich nicht weiter an der Diskussion teilgenommen habe: Meine Gednaken habe ich in den Artikel geschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen. Die weitere Diskussion habe ich durchaus sehr genau verfolgt und denke, dass jeder Kommentar ausreichend für sich spricht. Wer lesen kann, der wird lesen und auch erkennen. In dieser Hinsicht vor allem ein Dank an die vielen postiven Kommentatoren.

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