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Die letzte große Barriere – Google arbeitet an einem Simultanübersetzer

Totterturm_Social_Media_Sprache
Finnisches Straßenschild

Seit gestern kursiert eine sehr spannende Meldung: Google arbeitet an einem Simultanübersetzer für Telefongespräche. Das hört sich im ersten Moment wie der feuchte Traum eines jeden Nerds an. Das klingt nach Captain Kirk und dem Universal Translator oder dem Babelfisch aus Per Anhalter durch die Galaxis. Zugegeben Übersetzungsprogramme sind nicht neu, ebensowenig, dass einige Unternehmen schon länger daran arbeiten. Und es gibt wohl kaum jemand, der noch nicht über die ungelenken Übersetzungsversuche von Google Translate herzhaft gelacht hätte. Mehr als den groben Sinn eines längeren Textes gibt es noch nicht her.

Sprache stärker in den Fokus rücken

Von daher waren sie auch in meiner Beachtung ein wenig in den Hintergrund gerückt. Aber trotzdem: Ich hoffe, dass das Thema mit dem Engagement von Google wieder etwas stärker in den Fokus rückt, denn die Potentiale die sich dahinter verbergen, sind faszinierend. Sprache ist weltweit die letzte große Barriere. Zeit und Raum spielen durch das Internet kaum noch eine Rolle. Jeder kann von überall Nachrichten und Informationen empfangen und senden. Theoretisch könnte man mit Menschen überall auf der Welt in Kontakt kommen. Gerade offene soziale Netzwerke wie Twitter bieten hier vielfältige Möglichkeiten. Nur, kann man die Menschen auch verstehen? Zwar hat sich Englisch immer stärker zur internationalen Verkehrssprache entwickelt, aber es wird noch lange nicht überall verstanden und gesprochen. Und selbst wenn es in ausreichendem Maße verstanden wird, so gibt es doch viele Menschen, die aus Angst vor Fehlern lieber nichts sagen.

Nationale Grenzen werden aufweichen

Zudem gilt dies vor allem für den geschäftlichen Raum. So geben die Experten des US-Instutes Common Sense Advisory stetiges Wachstum des weltweiten Übersetzungsmarktes im Zuge der Globalisierung an. In 2013 betrug das Gesamtvolumen des Marktes rund 34,7 Milliarden US-Dollar. Im privaten Bereich greift man allerdings dann doch wieder auf seine Muttersprache zurück, in der man sich wesentlich differenzierter ausdrücken kann. Eine wirklich verlässliche Übersetzung würde alle Menschen enger zusammenrücken und verspricht viele spannende Anwendungsmöglichkeiten – sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich.

Schon jetzt weichen nationale Grenzen positiv wie negativ im Netz immer mehr auf. Durch die fallenden Sprachgrenzen würde dieser Trend mit Sicherheit an Rasanz gewinnen. Ebenso würden die Arbeitsmärkte sich in bestimmten Bereichen, in denen keine physische Präsenz erforderlich ist, weiter internationalisieren. Und das aller Beste: Man würde Bedienungsanleitungen verstehen – egal wo sie herkommen. Für mich sind Sprachprogramme weit vor allen anderen technischen Spielereien die Zukunftstechnologie überhaupt. Danach kommt nur noch die Teleportation. Beam me up, Scotty!

 

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