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Sportsponsoring – Es gibt Leben abseits der Championsleague

Setzt man Social Media im Sportsponsoring richtig ein, dann ist es eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Verein und Unternehmen. Dabei muss man nicht einmal den Blick nur auf die Top-Ligen und Championsleague-Teilnehmer richten. Gerade für kleine Vereine und KMU schlummert hier ein Potential, das bislang die wenigsten erkannt haben. Denn was im Großen funktioniert, das funktioniert auch im Kleinen. Selbst kleine Vereine generieren durch ihre Mitglieder und Aktivitäten viel Aufmerksamkeit.

Vorreiter im Großen ist ohne Wenn und Aber Red Bull. Nicht nur dass Red Bull eine Menge Vereine und Events sponsert, sie setzen es auch vorbildlich in der Kommunikation speziell in Social Media ein. Dafür wurde sogar eigens das Red Bull Media House gegründet. Das Media House arbeitet die gesponserten Events nicht nur für die eigene Unternehmens-Seite auf, sondern stellt sie gleich in angemessener Form und Formaten anderen Medien zur Verfügung.

 “The Red Bull Media House is the centre of the global Red Bull media network across all relevant media channels and products. It offers a unique variety of media content in lifestyle, fun and sports. Furthermore, it holds business opportunities (…) and provides you, as a media partner, with fresh and innovative media content.”

Besser kann man sein Sponsoring kaum in der Praxis umsetzen.

Kleine Vereine bieten viel Potential

Jetzt hat nicht gleich jedes Unternehmen oder jeder Verein ein Media House zur Hand, aber es gibt durchaus Lösungen, die dem Nahe kommen. Besieht man sich die aktuelle Situation im Sponsoring auf beiden Seiten, dann suchen viele Vereine händeringend nach Sponsoren. Die Sponsoren hingegen suchen nach einer Gegenleistung, die das Engagement rechtfertigt. War es früher noch üblich, dass es für Geldspenden wenig bis keine Gegenleistung für die Sponsoren gab, haben sich inzwischen viele Vereine, trotz ehrenamtlichen Managements, zunehmend professionalisiert. Trikotwerbung, Banner bei Spielen und Anzeigen in Hallenheften, die Vereine bieten Werbefläche, wo es ihnen eben nur möglich ist. Einige schaffen sogar Mehrwerte für die Sponsoren, in dem sie Sponsorentreffen veranstalten, die die Möglichkeit zum Networking bieten. Aber wie man es auch dreht und wendet, die Reichweite kommt nur wenig über die Zuschauerzahlen bei Spielen hinaus.

Eine Chance, die bislang nur von wenigen Vereinen genutzt wird, ist ein Vereinsblog. Zwar sehe ich immer wieder Vereine, die eine eigene Facebookseite betreiben, das gehört wie die Vereinswebseite mittlerweile zum guten Ton, aber meist werden da nur die Links zu Zeitungsartikeln vom Sportwochenende gepostet. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Sportler die lokalen Zeitung so oder so lesen,  sperren die Vereine mit einer Facebookseite alle aus, die  keinen Facebook-Account haben.

Praxisbeispiel: Wurfmaschine

Als Beispiel, wie viel Potential in einem Vereinsblog steckt: Von Hause aus bin ich Handballer. Mittlerweile sind die Knochen alt und müde geworden und ich lasse es in der Bezirksliga noch ein wenig auslaufen. Aus einer Laune heraus habe ich vor anderthalb Jahren, das Blog „Wurfmaschine“ angelegt und blogge regelmäßig Spielberichte. Das Ganze war eigentlich nur als Spaß für unsere Mannschaft und ein paar Interessierte gedacht. Ab und an schickt mir ein befreundeter Jugendtrainer aus dem Verein einen Bericht zu seiner Mannschaft. Viel mehr passiert auf dem Blog nicht. Allerdings hat die Seite inzwischen pro Monat 1.500 Klicks. Leider lässt sich das nicht weiter ausdifferenzieren, da ich das Blog direkt bei WordPress gehostet habe. Die Statistik ist hier sehr rudimentär. Schätzen würde ich in etwa 300 -500 Unique User pro Monat. Flankiert wird die Seite ansonsten nur von einer Facebook-Seite mit rund 120 Fans. Die Reichweite der Facebookseite liegt im Schnitt durch geteilte Inhalte und Likes bei 180 Personen, die den Beitrag sehen. Auf die entsprechenden Links klicken je nach Beitrag zwischen 40 – 60 Personen.

Jetzt kann man über die Zahlen lächeln, aber es handelt sich hier um eine zweite Mannschaft in einer unbedeutenden Bezirksliga am Rande des Handballuniversums. Wie viel mehr Potential hat da ein gesamter Verein mit Senioren- und Jugendmannschaften? Ein Vielfaches! Und eben hier kommen die Interessen von Vereinen und geldgebenden Unternehmen zusammen. Vereine können Unternehmen eine Werbe- und Präsentationsfläche bieten, die einen echten Gegenwert hat. Denn Reichweite in Form von „Page Impressions“ oder „Unique User“ sind  die Währung, nach der sich der Wert eine Anzeige im Internet bemisst. Aber Anzeigen sind nur ein Weg. Denken lässt sich vieles. Das kann analog zu Red Bull sein, dass ein Haupsponsor das komplette Blog unter seinem Namen betreibt -„sponsored by“ – oder auch, dass Sponsoren in Artikeln eingebunden werden. Dabei gilt es aber das rechte Augenmaß zu halten. Denn nichts nervt Leser mehr, als wenn ein Artikel mit übermäßigen Lobeshymnen überfrachtet wird. In dieser Hinsicht sind auch die Unternehmen gefragt, Ideen zu entwickeln. Nach meiner Erfahrung lassen viele Mittelständler hier Potential schon alleine dadurch liegen, dass das Sportsponsoring nur begrenzt in der Unternehmenskommunikation genutzt wird.

Zusammengefasst: Eine Vereinsblog kann für Vereine eine Chance sein, zusätzliche Sponsorengelder zu akquirieren. Voraussetzung ist allerdings, dass das Blog auch regelmäßig mit neuen Berichten aktualisiert wird. Nichts ist schlimmer als ein Newsbereich ohne News. Im Gegenzug profitieren die Sponsoren von dem hohen Aufmerksamkeitspotential der Vereine. Denn gerade mittelständischen Unternehmen fällt der Schritt zur Nutzung von Social Media häufig schwer. Arbeiten beide Seiten zusammen, kann daraus ein Gewinn für alle Beteiligten werden.

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